PROSEC Excellence Award
Gewinner des ersten PROSEC Excellence Awards ist PD Dr. Benedikt Spies aus Berlin. Er wurde am PROSEC Symposium 2020 für seine exzellente Falldokumentation ausgezeichnet.
Bei einer 79-jährigen Patientin konnte mit Hilfe von einteiligen keramischen Implantaten eine weitspannige Lücke von 4 Zähnen erfolgreich mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden. Es wurde ein Implantatsystem gewählt, dessen Indikation zum Ersatz von bis zu drei fehlenden Zähnen ausreichend klinisch dokumentiert ist [1, 2]. Dementsprechend kann erst nach einer längeren Beobachtungszeit schlussgefolgert werden, ob auch eine Versorgung von bis zu 4 fehlenden Zähnen mit einem Extensionsglied empfehlenswert ist. Aufgrund der detaillierten, dreidimensionalen Planung, einer Verankerung auf 3 Implantaten und einem monolithischen Zahnersatz aus einer hochstabilen Zirkoniumdioxidkeramik ist das technische wie biologische Misserfolgsrisiko jedoch als gering zu erachten. Durch eine vorausschauende Planung war es dabei möglich, auf größere augmentative Maßnahmen zu verzichten, was dem Wunsch der Patientin entsprach. Die hohe Präzision der schienengeführten Implantation erlaubte eine bestmögliche Positionierung und Parallelisierung der Implantate, weshalb auf ein Beschleifen der Abutments gänzlich verzichtet werden konnte. Die Genauigkeit des verwendeten Schienen-Systems wird in der Literatur als hoch beschrieben [3]. Die Abformung der Implantate erfolgte mit Hilfe eines intraoralen Scanners. Aufgrund von reflexionsbedingten Ungenauigkeiten der erfassten Abutmentgeometrie musste diese in der Laborsoftware mit einer seitens des Herstellers zur Verfügung gestellten, idealen Abutmentgeometrie überlagert bzw. korrigiert werden. In einer ersten Machbarkeitsstudie konnte die Zuverlässigkeit dieser Vorgehensweise bereits nachgewiesen werden [4]. Auf diesem Wege ist es möglich, auch bei tief inserierten Implantaten auf eine von den Patienten als unangenehm empfundene Gingivaretraktion zu verzichten. Um auf die Notwendigkeit einer Gingivaretraktion möglicherweise auch bei der Eingliederung des Zahnersatzes verzichten zu können, wird ein oral gelegenes Abflussloch für Zementüberschüsse empfohlen. Es konnte gezeigt werden, dass entzündungsinduzierende Zementüberschüsse so um den Faktor 10 reduziert werden können [5].
Literatur
[1] Balmer M, Spies BC, Vach K, Kohal RJ, Hämmerle CHF, Jung RE. Three-year analysis of zirconia implants used for single-tooth replacement and three-unit fixed dental prostheses: A prospective multicenter study. Clin Oral Implants Res. 2018 Mar;29(3):290-299. doi: 10.1111/clr.13115. Epub 2018 Jan 12.
[2] Spies BC, Balmer M, Jung RE, Sailer I, Vach K, Kohal RJ. All-ceramic single crowns supported by zirconia implants: 5-year results of a prospective multicenter study. Clin Oral Implants Res. 2019 May;30(5):466-475. doi: 10.1111/clr.13433. Epub 2019 Apr 23.
[3] Schnutenhaus S, von Koenigsmarck V, Blender S, Ambrosius L, Luthardt RG, Rudolph H. Precision of sleeveless 3D drill guides for insertion of one-piece ceramic implants: a prospective clinical trial. Int J Comput Dent. 2018;21(2):97-105.
[4] Pieralli S, Spies BC, Hromadnik V, Beuer F, Wesemann C. How accurate is digitization of one-piece zirconia oral implants without scan bodies? A feasibility study. Clin Oral Implants Res. 2019;30:366.
[5] Zaugg LK, Zehnder I, Rohr N, Fischer J, Zitzmann NU. The effects of crown venting or pre-cementing of CAD/CAM-constructed all-ceramic crowns luted on YTZ implants on marginal cement excess. Clin Oral Implants Res. 2018 Jan;29(1):82-90. doi: 10.1111/clr.13071. Epub 2017 Oct 17.